Tips & Tricks

  • Der Gyro

    Ohne ihn ist das Helifliegen kaum möglich. Er übernimmt die Stabilität der Gierachse.

    Project image 1

Der Kreisel ist der 'kleine Autopilot' im Heli.

Seine Aufgabe ist sehr wichtig. Er hält das Heli-Heck in einer Richtung fest und gleicht Böen- und Seitenwindeinflüsse aus. Ebenfalls gleicht er die unterschiedlichen Drehmomente des Hauptrotors während Pitch- und Drehzahländerungen aus. Kaum zu glauben, dass jahrelang Heliflieger ohne diese Stabilisierungsmaßnahme geflogen sind.

Ein guter Platz ist in der Nähe des Heckrohres.
Die Montage des Gyros sollte gut überlegt sein. Der falsche Platz führt zu einem ewig unruhigem Heck.
Der ECO8 z.B. hat einen weichen Rahmen und ermöglicht ein Biegen des hinteren Abschnittes gegen den Bug. Sitzt der Gyro auf dem Bug, kommt u.U. die Sache in Resonanz.

Achsenlage
Auf dem Bild oben sitzt der Gyro auf dem letzten Abschnitt und bekommt dort direkt die Ablenkung des Hecks mit. Bei allen jüngeren Helis ist der Platz oben auf dem Heckrohrhalter vorgesehen. Die Einbaulage ist genau so wichtig. Nur in der richtigen Achse montiert, wird er das Heck kontrollieren! Die Achsenlage ist in der beiliegenden Beschreibung zu finden. Gibt es diese nicht mehr, dann fügt man Empfänger, Kreisel, Servo und Akku zusammen. Sender einschalten. Den Kreisel nun mit einer Seite auf den Tisch legen und hin und her drehen. Wenn das Servo nicht reagiert, dann Gyro um 90° auf eine andere Seitenfläche drehen und wieder testen. Wenn ein größerer Ausschlag gefunden ist, dann steht fest wo am Gyro oben und unten ist. In dieser Richtung verläuft auch die Achse des Hauptrotors.

Am Heli einstellen
Die Einstellung des Gyros wird mit komplett montiertem Heli durchgeführt, da alles zum Gesamtdrehmoment und Trägheit beiträgt.
Befestige den Heli wie in Lektion 1 beschrieben so, dass er sich wieder etwas drehen kann, aber nicht wegfliegt ;-)

Sensibilität
Drehe den Sensibilitätsregler auf schwach und durchfahre die Drehzahl bis der Heli tänzelt.
Trimme das Gier soweit als nötig, wenn der Heli in einer 'Ecke' hängt. Dann mit kleinen 10tel Umdrehungen mehr Sensitivität zugeben und wieder Probelauf.
Sobald das Heliheck mit hin und her wackeln beginnt, haben wir die Grenze überschritten und drehen Sens. wieder ein 10tel schwächer.
Befreie den Heli und stelle ihn auf eine glatte Fläche.

Test
Teste nochmals die Gierwirkung mit etwas deutlicheren Ausschlägen, bei einer niedrigen Drehzahl, die dem Heckrotor gerade genügt, um zu wirken.
Sollte sich der Heli dabei plötzlich ungesteuert um die Hochachse drehen, so hast du am Gyro oben und unten verwechselt!

Nicht übertreiben
Später im Flug ist es für den Anfang besser, wenn der Gyro nicht zu stark eingestellt ist. So kann sich der Heli von alleine nach hinten drehen.

Stabil
Ist alles richtig, so wird das Heck auch bei starken Drehzahländerungen sich kaum noch zur Seite bewegen. Bei den ersten Flugversuchen ist es besonders wichtig, dass der Kreisel das Heck immer schön in unsere Richtung hält.

Moderne Kreisel

Die Entwicklung der Kreisel schreitet voran. Sie werden nicht nur leichter und genauer. Neue Funktionen erleichtern dem Piloten das Einstellen und Fliegen. Bei den Kreiseln ab der Mittelklasse kann man während des Fluges nicht nur die Empfindlichkeit regeln, sondern auch zwischen Normal- und Heading Hold Funktion umschalten.

Die Möglichkeiten:

Extent
Limit der Endauschläge des Heckservos per Einsteller festlegen. Damit muss nicht mehr in den Sendermenüs programmiert werden. Zuvor sollte jedoch schon mechanisch voreingestellt sein.

AVCS
In diesem Modus kann ein schnelles (<0.11s/60°)Digitalservo angeschlossen werden. Digital werden die Steuersignale mit ca 270 Hz übertragen.  So ist man für 3D-Flüge bestens gerüstet. In diesen Modus niemals ein nichtdigitales Servo anschließen. Es könnte  zerstört werden.

Delay
Damit verzögert man das schnelle Gyro-Korrektursignal zum nichtdigitalen Servo falls dieses zu Regelschwingungen neigt.

Heading Hold (HH/AVCS)
Dieser Kreiselmodus dämpft nicht nur das Gieren, sondern korrigiert das Heck sogar auf die ursprüngliche Position vor der Abweichung zurück.
Beim Steuern des Hecks wird hiermit eine Drehrate, je nach Steuerauschlag eingestellt, die im Flug exakt eingehalten wird. 
Das ist für den 3D-Flug unverzichtbar. Jedoch für das Herumschweben und Kreisen eher hinterlich, da sich das Heck nicht mehr als Windfahne verhält.

Die Kreisel mit externer Einstellmöglichkeit über den Sender haben ein zweites Kabel für einen weiteren Kanal zum Empfänger. Dieser Kanal ist vorzugsweise ein Dreh- oder Schieberegler.

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