Test: Falcon 450 flybarless

  • Neuer Stern am Himmel von Art-Tech

    Der Falcon 450 in der flybarless Version überrrascht mit sauberen Flugleistungen
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Die Helischool testet den Falcon 450 flybarless RC-heli

Im Test steht der Falcon 450 flybarless von ArtTec, der nun ohne Paddels zu haben ist. Der Vorgänger mit Flybars (Paddels) war eher der gemütliche Feierabendflieger mit 'sanften' 3D-Fähigkeiten. Als FBL-Typ wiedergeboren und mit aufgewertetem Chassis kann der neue Falcon 450 mit weitaus besserer Leistung in allen Figuren glänzen und hängt viel deutlicher am Knüppel.

Einkauf
Das Testmuster wurde im Internethandel bezogen, er ist allerdings kaum noch zu haben:Parkflyers Falcon 450 FBL RC Helicopter 2900FBL

Umfang der Lieferung
Das Packet enthielt die eigentliche Box mit dem Falcon 450. Diese Box mit Henkel ist zugleich Transportkoffer für Heli und falcon450RC-Sender. Darin waren der Heli, eine ausführliche Anleitung, das Ladegerät für den mitgelieferten Akku, eine Packung mit Werkzeug, Ersatzteile und eine Anleitung.

Vorbereitung
Der Falcon 450 ist komplett zusammengebaut und eingeflogen. Es müssen nur die Akkus geladen werden. der Sender benötigt acht Mignonzellen (AA)

Inbetriebnahme
Eine kurze Sichtkontrolle vor dem Anschließen des Akkus ist unentbehrlich. Vor dem Fliegen muss der Sender mit dem Empfänger korrespondieren. Dazu kommt der Flugakku in den Heli, zunächst ohne anzuklemmen. Den Sender einschalten und den Heliakku anschließen. Nach einigen Sekunden wechselt der Empfänger von einer Lauflichanzeige zu Dauerlicht und ist mit dem Sender verheiratet.

Starten
Der Sender bietet zwei Modis an: Normal und 3D. Normal bedeutet: Null Drehzahl wenn der Gasknüppel ganz hinten ist, Schwebegas etwa in der Mitte und 100% Gas und Pitch. Ich nehme diese Stellung zum Hochdrehen und schalte dann in Schwebestellung auf 3D um. So geht mir der Motor nicht aus, wenn ich im Rückenflug den Pitch ins Negative drücke. Zudem ist eine Gaskurve im Sender hinterlegt, die in Mittelstellung ca. 25% reduziert ist.
Der Start gelingt mit etwas Schwung sehr gut. Flybarless-Helis brauchen das, da sie bei wenig Bodenkontakt schnell sehr unruhig werden können. Für einen absoluten Einsteiger ist das FBL daher generell nicht zu empfehlen.

Fliegen
Sinken und Steigen zeigen Kraftreserven, das Heck wird bei schnellen Lastwechseln gut stabilisiert. Rollen falcon_kopfund Nicken reagiert fix auf die Steuerbefehle und verlockt schnell zu den ersten 3D-Figuren. Etwas mehr Drehzahl am Rotor könnte das noch perfektionieren.
Diese neue FBL-Falcon fühlt sich in den Figuren viel knackiger an als sein Vorgänger. Die Kurven sind enger und die Drehraten um alle Achsen schneller. Der Flugspaß ist enorm, erfordert aber auch genügend Übung und Verständnis für ein Flybarlesssystem.
Schwebeflüge sind mit dieser agilen Version leicht unruhig und erfordern ständig aktives Steuern, gerade wie bei einem jungen Rennpferd.
...

Die Flugdauer mit einem Akku 1800mAh beträgt je nach Art des Fluges 5-7 Minuten. Motor und Akku haben nach der Landung gute Betriebstemperatur. Temperaturmessungen direkt nach dem Flug zeigen 45° C am Motor und 30° C am Akku.

Verschleiß
Nach fünf Flügen zeigten sich am Falcon 450 flybarless noch keine Verschleißerscheinungen.

Ersatzteile
Im Karton liegen einige Ersatzteile bei. Natürlich reichen diese nicht für große Absturzschäden aus.
Allerdings ist das Chassis sehr robust aufgebaut. Keine filigranen Teilchen. Das einstufige Getriebe mit seinen breiten Zahnflanken dürfte auch einiges wegstecken können.

10.06.2014: Auf Grund des Alters ist die Ersatzteilversorgung dieses Helis nicht mehr sicher gewährleistet!


Erfreulicherweise liegen sehr ausführliche Betriebanweisungen in deutsch und englisch bei. Diese enthalten neben falcon_rotorden guten Anleitungen und Stücklisten die erforderlichen Sicherheitshinweise und Konformitätserklärungen nach EN.

Garantie
für Deutschland werden sechs Monate Garantie und 18 Monate Gewährleistung nach der Garantiezeit gegeben. Die Garantieabwicklung ist eindeutig beschrieben. Also Rechnung gut aufheben!

Fazit
Mit dem Falcon 450 flybarless legt Art-Tech die Latte weit höher als beim Vorgänger. Selten war die Steigerung in Flugleistung und Agilität so zu spüren wie bei diesem Helokopter. Figuren, die mit dem Vorgänger nur weiträumig zu fliegen waren sehen jetzt knackig professionell aus. Die sehr schnelle Umsetzung der Steuerbefehle fordert den ganzen Pilot. Ich sehe daher diesen RC-Heli als sauberen Übergang zum 3D-Fliegen in einer preislichen Mittelklasse. Nebenbei ist das Gerät robust und dürfte dem Piloten mit wenig Verschleiß kaum auf der Tasche liegen. Die vier eingebauten Servos sind schnell und spielarm. Lediglich der Sender könnte etwas hochwertigere Knüppel haben. Die Empfängerbefestigung sollte vor dem ersten Flug gecheckt werden.
Die Empfehlung der Helischool richtet sich mit diesem 3D-Heli an die etwas fortgeschrittenen Piloten mit Flugerfahrung. Starten und Landen mit einem FBL-Heli muss flüssig gehen und die flotten Reaktionen in der Luft benötigen schon ein gutes Fingerspitzengefühl. Zum Fliegen lernen sollte der Helikopter mit Dual-Rate und Expo gutmütiger eingestellt werden.

Spezifikationen:
 Hauptrotordurchmesser:700mm
 Länge:640mm
 Breite ohne Rotor:110mm
 Startgewicht m. Batterie:710g

Umfang:
 R/C System:EFLY-6C 2.4GHz
 Empfänger mit integriertem Flybarlesssystem 
 Motor:AE2815HL450-03B out runner brushless
 ESC:40A brushless
 Akku: LiPo 11.1V,1800mAh/20c
 3 Metallgetriebeservos 9g
 1 Heckservo: 9g

Die Ergebnisse in Schulnoten sind:

1 für Verkaufsabwicklung und Lieferzeit
1 für Umfang / Vollständigkeit der Lieferung
3 für Startverhalten
1 für Flugverhalten / Handling
3 für Schwebeflug
1 für Rundflug
2 für Dauer
1 für Leichter Kunstflug
3 für Landen / Bodeneffekt
1 für Verschleiß
1 für Ersatzteilbeschaffung / Verfügbarkeit / Lieferzeit
1 für Konformitätserklärung, CE-Zeichen, Zulassung der Empfänger und Sender.

Das ergibt für den "Falcon 450 flybarless" unterm Strich eine 1,6 und die Empfehlung der Helischool!